Oktober

  1. Der Herbst ist die Jahreszeit, in der wir zu Hause Zufriedenheit finden, indem wir auf das achten, was wir bereits haben.
    (Unbekannt)

 

 

 

 

TEM - Speiseplan für einen Tag im Herbst

Frühstück

Nach dem Aufstehen ist zunächst die frische Luftnahrung wichtig zur Inspiration des Verdauungs- und Stoffwechselapparates. Anschließend ein Tee mit Melisse und Ingwer zubereiten und zum Frühstück trinken. Dazu einen Brei aus gekochtem Amaranth mit Rosinen, Zimt, Honig und frisch gemörsertem Kardamom zubereiten. Der Tee mit dem Ingwer regt den Stoffwechsel an und wärmt. Der Amaranthbrei liefert wichtige Mineralien für den Säure-Basen-Haushalt, reichlich gut verdaubare Kohlehydrate für die Energiebereitstellung und obendrein hochwertiges Protein. Der Honig und die Rosinen geben die notwendige Süße zum Nähren und der Kardamom unterstützt die Verdauung.

Mittagessen

Zur Vorspeise würde sich eine Petersilienwurzelsuppe gut eignen. Dazu die geschälte Wurzel würfeln, mit Olivenöl anschwitzen, weich dünsten, pürieren, einen Schuss Obers zugeben und mit Macis (Muskatblüte) und Salz abschmecken. Zum Hauptgang ein rosa gedünstetes Kalbssteak zubereiten und dazu ein Kartoffel-Haferwurzelpüree reichen. Für das Püree die Haferwurzel schälen, klein würfeln und mit Butter anschwitzen, dann mit etwas Gemüsebrühe weich dünsten und pürieren. Mit der gleichen Menge Kartoffelpüree vermengen und gehackte Petersilie unterheben, mit Salz und Macis abschmecken. Zum Dessert eine Banane vierteln und in eine Form legen, Honig mit Zitronensaft verrühren, Vanille einrühren und über die Bananen geben. Diese dann bei 180 °C im Ofen 10 Minuten backen.

Die Petersilienwurzel regt den Stoffwechsel an, wärmt und reinigt die Fluida. Das Kalbfleisch befeuchtet durch seinen Anteil am Körpersaft Phlegma (Schleim), das Püree nährt und befeuchtet. Auch die Bananen sorgen mit dem Honig für Befeuchtung des Gewebes und stärken das Nervenkostüm, die Zitrone regt das Nervensystem an und verstärkt die befeuchtende Wirkung von Wasser.

Abendessen

Am Abend einen feinen Milchreis zubereiten. Zu diesem Zweck Rundkornreis in Milch zusammen mit Vanille weich dünsten und mit Honig, Zimt und Zitronenabrieb  abschmecken. Dazu ein Kompott aus süßen Äpfeln reichen, das mit Sternanis zubereitet wurde.

Der Reis bringt am Abend noch einmal Feuchtigkeit, die Vanille und der Zimt wärmen und stärken die Nerven, die Äpfel halten den Darm sauber. Der Reis unterstützt überdies noch die Nierentätigkeit und hält die Schleimhäute in Schwung. Wer dann noch mag, kann noch eine Tasse Melissentee mit Zitronenabrieb genießen und dann ruhig einschlafen. 

Quelle: Traditionelle Europäische Medizin. Das große Praxisbuch der westlichen Heilkunst. Siegfried Wintgen MBA Msc/Dr. Regina Webersberger

 

Kneipplehre

 

 

"Wenn die Menschen nur halb so viel Sorgfalt

darauf verwenden würden,

sich gesund zu erhalten

wie sie unbewusst Mühe verwenden,

krank zu werden -

die Hälfte der Krankheiten

bliebe ihnen erspart."

 

Sebastian Kneipp 1821-1897

Seelendoktor Kneipp

Sebastian Kneipp der "Wasserdoktor" von Bad Wörishofen, ist kein Klosterbewohner, sondern ein knorriger Dorfpfarrer mit den Qualitäten eines Naturheilers - aber er steht bewusst in der Tradition der menschenfreundlichen Medizin der Mönche. Er hat auch lange Jahre als Beichtvater dort im Kloster der Dominikanerinnen amtiert (und in der Waschküche im Klostergarten seinen ersten Patienten die später berühmt gewordene Wasserkur verpasst).

Genau wie die große Hildegard von Bingen geht es ihm um die Heilung des ganzen Menschen, und deshalb ist das Gespräch über Lebenschancen und Seelenängste genauso wichtig wie ein gutes Medikament. Kneipp: "Erst als ich daranging, Ordnung in die Seelen meiner Patienten zu bringen, da hatte ich vollen Erfolg."

Kneipps Bemühen, den ganzen Menschen mit Leib und Seele in den Blick zu bekommen, die falsche Lebensweise zu verändern und nicht nur an Symptomen herumzukurieren, trifft sich mit der modernen Kritik an der Apparatemedizin. Nach seiner festen Überzeugung braucht der Kranke weniger einen Mechaniker oder Spezialisten für das eine oder andere Organ, sondern jemanden, der ihm Barmherzigkeit erweist.

Abhärten, Gesundheit trainieren, die eigenen Heilkräfte im Menschen stärken, ein naturgemäßer Lebensrhythmus mit viel Bewegung und ausgewogener Ernährung - mit diesem zeitlosen Rezept ist Kneipp zum Nothelfer einer von zahllosen Zivilisationskrankheiten geplagten Menschheit geworden.

NIcht darauf kommt es an, wie viel man isst, das schärft er seinen Patienten und Lesern immer wieder ein, sondern was man isst. (Aus schlechtem Material lässt sich kein gutes Haus bauen). und wie man die Nahrung zu sich nimmt. Wenig Salz, wenig Zucker, Gewürze aus dem heimischen Garten. Und drei Mahlzeiten am Tag seien für gewöhnlich genug. Frische Luft und viel Bewegung, vor allem auch für die viel zu oft verzärtelten und überbehüteten Dreikäsehochs. 

Ohne seinen dankbaren, von felsenfestem Vertrauen auf Gottes Nähe getragenen Glauben muss Kneipps hartnäckiges Engagement für die armen Schlucker, gegen alle Widerstände der staatlichen und kirchlichen Obrigkeit und gegen den wütenden Hohn der Schulmedizin, ziemlich verrückt anmuten. 

Quelle: Einfach leben, Nr. 52013

 

Hildegardküche

Die Quitten sind jetzt reif und wollen geerntet werden oder du kaufst sie am Bauernmarkt ein. Würz Quitten sind eine feine Beilage zu warmen und kaltem Geflügel und zu Lammfleisch. Vegetarier können sie toll mit Käse oder Hummus kombinieren.

Süß-saure Würz-Quitten

2 kg Quitten, 1 Liter Weinessig, 750 g Zucker, 4 Stangen Zimt, 20 Gewürznelken, 1 Vanilleschote

Die Quitten mit einem Tuch gründlich abreiben, dann schälen und vierteln. Kerngehäuse herausschneiden, Quittenviertel in Spalten schneiden. 1 Liter Wasser mit Essig, Zucker, Zimt, Nelken und der in kleine Stücke geschnittenen Vanilleschote in einen Topf geben, alles erhitzen und kochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Quitten portionsweise in den Sud geben und jeweils 12-15 Minuten kochen. Danach herausnehmen und auf Gläser verteilen. Den heißen Sud darüber füllen, Gläser verschließen. Nach 3 Tagen den Sud abgießen, erneut erhitzen und etwas einkochen lassen, dann noch heiß wieder über die Quitten gießen. Gläser verschließen und kühl und dunkel aufbewahren. So halten sich die Würzquitten mehrere Monate.

 

Quelle: Das praktische Kochrezept-Buch gemäß der hl. Hildegard von Bingen, Das Naturhaus für Körper und Geist in Kirchberg b.M.

 

 

Zur rechten Zeit

Wann ist was aktiv?

Innerhalb von 24 Stunden kehren bestimmte Körperfunktionen wieder. Hier ein Überblick, über das, was ohne unser Zutun passiert und wie wir es unterstützen können.

3 bis 5 Uhr

In diesem zwei Stunden arbeitet die Lunge besonders intensiv. Der Körper produziert wieder mehr Cortisol, was das Aufwachen einleitet. Tipp: Wenn möglich bei offenem Fenster schlafen und Frischluft ins Zimmer lassen, damit die Lungen gut versorgt werden.

7 Uhr

Hochzeit der Sexualhormone: beste Zeit für Sex. Morgenzeit ist auch für Erneuerung und Reinigung vorgesehen. Der Dickdarm ist jetzt aktiv. Tipp: Nach dem Zähneputzen am Morgen mindestens 1 Glas warmes Wasser trinken. Das regt die Verdauung an.

7 bis 9 Uhr

Der Körper verlangt nach Futter, denn der Magen mit allen Funktionen wacht auf. Auch wenn für die meisten der Morgen eher hektisch abläuft: Versuchen Sie, ein ruhiges Frühstück einzuplanen. Was Sie jetzt zu sich nehmen, versorgt Sie in den nächsten aktiven Stunden. Tipp: Lassen Sie die Arme kräftig nach hinten schwingen und klopfen Sie mit leicht geballten Fäusten den Rücken leicht ab. Das bringt Schwung.

10 bis 11 Uhr

Der Stoffwechsel läuft und läuft. Das Kurzzeitgedächtnis ist auf Hochtouren. Überhaupt sind jetzt Kreativität und Geist besonders aktiv: gute Zeit zum Arbeiten. Tipp: Bei einer Konzentrationsstörung hilft ein Tee aus Fenchelsamen, Brennnessel-, Rosmarin-, Melissen- und Thymianblättern (alle Heilpflanzen zu gleichen Teilen). Von diesem Mix 2 Tl in eine Tasse geben, heißes Wasser zugeben und 15 Minuten ziehen lassen. Abseihen und trinken.

12 Uhr

Pause und Kraft tanken für den restlichen Tag. Der Geist schwächelt, aber der Magen kommt auf Hochtouren: Mittagspause! Wer eine echte Unterbrechung in den Tagesablauf einbaut, wird frischer für die nächsten Aktivitäten sein. Tipp: Die Pause hilft nichts, Sie fühlen sich matt? Ein warmes Fußbad mit 5 Tropfen Rosmarinöl belebt.

13 bis 15 Uhr

Die Muskeln sind beweglicher als am Morgen, weil die Körpertemperatur jetzt zwei Grad höher ist. Tipp: Wer die Möglichkeit hat, sollte um die Mittagszeit Sport treiben.

15 bis 17 Uhr

Das Schwächeln am Mittag ist überwunden, jetzt geht es noch einmal in die Vollen: das Langzeitgedächtnis ist in Hochform, auch Blutdruck und Kreislauf laufen maximal. Tipp: Die Schmerzempfindlichkeit ist extrem niedrig, optimal für Zahnbehandlungen oder sonstige ärztliche Eingriffe.

17 Uhr

Die Lunge versorgt den Organismus optimal mit Sauerstoff. Herz und Muskelkraft sind super in Form. Tipp: Perfekt, wenn Sie jetzt ins Fitness Studio gehen oder Sport treiben.

18 Uhr

Die Hautregeration beginnt und läuft bis in den frühen Morgen. Tipp: Die Haut ist bestens vorbereitet für Peeling, Maske, Dampfbad.

19 bis 21 Uhr

Blutdruck und Herzfrequenz werden ruhiger: Zeit zum Relaxen. Tipp: Den linken Mittelfinger mit der rechten Hand umschließen und 5 Minuten in Richtung Nagel reiben. Soll beruhigen!

21 bis 23 Uhr

Nun ist der Stoffwechsel gedrosselt, der Darm wird träger. Ein Grund, warum man nicht zu spät zu Abend essen sollte - und nicht zu schwer. Tipp: Auch Rohkost zum Abendessen verlangt dem Darm zu viel Arbeit ab und sollte besser vermieden werden.

23 bis 1 Uhr

Das Schlafhormon Melatonin ist in Höchstform: Signal für den Nachtbetrieb.

1 bis 3 Uhr

Die Körpertemperatur sinkt auf ihren Tiefstand. Nur die Leber arbeitet und entgiftet den Körper und bereitet ihn auf einen neuen Tag vor.

 

Quelle: Reformhaus Kurier/März 2019

 

 

Die Seele liebt ihren Leib

und hält ihn für ein erfreuliches Gewand

und einen schönen Schmuck.

Sie hat ihre Freude daran,

in ihrem Leib schöpferisch tätig zu sein.

 

Hl. Hildegard von Bingen

Bei mir selbst gern zuhause sein

Mit sich selbst im  Einklang sein - kann man es schöner ausdrücken als die heilige Hildegard mit diesem Satz: "Die Seele liebt ihren Leib und hält ihn für ein erfreuliches Gewand und einen schönen Schmuck." ? Das heißt doch: Ich finde es einfach gut, so wie ich bin, so wie ich aussehe. Ich bin voll zufrieden mit meinen Fähigkeiten und mit meiner Lebenssituation. Was kann uns Besseres passieren? Aber einmal ganz ehrlich: Kommt nicht manchmal Neid auf, weil ich meine, dass andere doch besser aussehen, viel bessere Lebenschancen oder ganz einfach viel mehr Geld haben als ich? Viele Wünsche bleiben unerfüllt.

Haben Sie schon einmal jemanden erlebt, der wunschlos mit sich zufrieden war? In meinem ganzen Leben hat mich kaum ein Erlebnis so betroffen gemacht wie die Begegnung mit einem mehrfach behinderten Mann. Er sagte zu mir: "Ich fühle mich wohl in meiner Haut" und "Gott hat es immer gut mit mir gemeint!". Das werde ich nie vergessen und mahnt mich immer dann, wenn ich wieder einmal finde, dass es andere doch besser haben als ich.

HIldegard sieht die Seele wie einen Baumeister; der sein Haus so plant, dass es wohnlich ist, sodass er selbst gern darin wohnt. So baut die Seele ihren Leib auf, weil sie weiß, was er braucht, damit der Mensch sich wohlfühlt. Die Gedanken und die Einstellung sind die Baumeister: Ich habe es in der Hand.

Ich soll gern bei mir selbst zuhause sein. Ich muss mit mir ein ganzes Leben lang leben. Es gibt keinen anderen Ort für mich.

 

Quelle: Maßvoll leben. Im Einklang mit sich selber sein. Hildegard Strickerschmidt

 

Hildegardküche

Warmer Karotten-Fenchelsalat mit Petersilie und Mandeln

Fenchel begleitet die Hildegard-Küche in vielen Gerichten. Er wärmt, wirkt krampflösend und unterstützt die Verdauung.

250 g Karotten, 1 Fenchelknolle, 1 Bund Petersilie, 1 Handvoll Mandeln, Mandelöl, 2 Prisen Ysop gemahlen, Weißweinessig, Salz

Die Karotten schälen und in Scheiben schneiden. Den Fenchel waschen, den Strunkansatz und die holzigen Enden entfernen und die Knolle in kleine Stücke schneiden. Beides mit einem Dämpfeinsatz weich, aber noch bissfest dämpfen.

Petersilie und Mandeln hacken und auf dem gedämpften Gemüse verteilen. Den Salat mit Mandelöl, Ysop, Weißweinessig und Salz marinieren. Etwas durchziehen lassen und lauwarm servieren.

Für 4 Personen

Quelle: Hildegards Energieküche. Ulli Goschler

 

 

Weißt du, dass das Heute dein Leben ist?

Wenn du das Heute verachtest,

dann verachtest du auch dein Leben.

Lege jeden Augenblick auf die Waagschale,

umherauszufinden,

wie kostbar er ist.

 

Otto Betz