Auf Ostern zu

 

"Hab Geduld mit allen Dingen,

vor allem aber

mit dir selbst."

Franz von Sales

 

 

Der Leber Gutes tun

Sie ist Fettmanagerin, Enzymzentrale, Entgiftungsorgan und damit für praktisch alle Körperaktivitäten mitverantwortlich - und das rund um die Uhr: unsere Leber. Dieses multifunktionale Organ hat sich - besonders in der Fastenzeit - eine pflegliche Behandlung verdient. Ein paar Empfehlungen von Cordula Puchwein.

Workaholic. Was hat die Leber mit der Funktion der Augen, des Herzens, von Nieren, Gelenken oder Keimdrüsen zu tun? All diese Organe und damit essenzielle Körperfunktionen hängen von Tausenden Enzymsystemen ab - und die werden in der Leber aufgebaut. Wenn das mit da. 1,5 Kilogramm schwerste Organ des menschlichen Organismus also nicht korrekt arbeitet, hat das Auswirkungen auf den ganzen Körper. Dabei tut die Leber ihr Bestes, denn sie arbeitet an allen Fronten rund um die Uhr. Sie filtert Unnötiges, sprich unerwünschte Stoffwechselprodukte aus der Nahrung heraus, auch Alkohol und Nikotin, und leitet sie etwa über die Nieren aus. Gleichzeitig speichert die Leber Energiereserven und Vitamine, verantwortet die Produktion von Bluteiweißen, der Gallenflüssigkeit und damit die Fettverdauung, ebenso die der Abwehr- und Gerinnungsstoffe, die Enzymproduktion und mehr. Die Leber ist ein Superorgan und Workaholic zugleich, die einen pfleglichen Umgang verdient. Was kann man der Leber also Gutes tun? Nun, sie dankt es schon, wenn sie nicht ständig von Alkohol, Nikotin, Süßem und schlechten Fetten "belästigt" wird. Gleichwohl gibt es Lebensmittel, die sie unterstützen, wie Haferflocken und Linsen. Sie enthalten Zink, das ihrer Regeneration dient. Hilfreich sind auch Chicoree, Mangold, Endiviensalat, Radieschen. Ihre Bitterstoffe regen die Lebertätigkeit an. Schützend wirkt hingegen das in Artischocken enthaltene Cynarin. Auch der gute, alte Leberwickel ist immer wieder im Gespräch. Wie heilsam das Hausmittel tatsächlich ist, wurde und wird wissenschaftlich erforscht. Dass damit die Durchblutung des Organs gefördert und eine raschere Ausscheidung unerwünschter Substanzen stattfindet, ist bestätigt. Nun soll untersucht werden, ob serielle Wickelanwendungen bei Leberzirrhose relevant sein könnten. An der Berliner Charitè läuft aktuell eine Studie, die prüft, ob Leberwickel auch bei Erschöpfung helfen. Man darf auf das Ergebnis gespannt sein. In der Zwischenzeit arbeitet eine unermüdlich weiter: die Leber.

 

Leberwickel mit Schafgarbe

  1. Wärmeflasche mit heißem Wasser befüllen. Schafgarbe ebenfalls heiß aufbrühen, zehn Minuten ziehen lassen.
  2. Baumwolltuch im Schafgarbensud tränken, auswringen und quer im Bereich der Leber (etwa beim unteren rechten Rippenbogen) auflegen.
  3. Darüber die Wärmeflasche platzieren und das Ganze mit einem weiteren großen Tuch fest umwickeln.
  4. Mind. 30 Minuten wirken lassen.

Einmal anders essen

Zum Frühstück z.B. ein Müsli statt des Marmeladesemmerls

Hafermüsli mit Apfel

2 Esslöffel Haferflocken, 1 kleiner Apfel, 4 Esslöffel Voll- oder Getreidemilch, je 1 Teelöffel Zitronensaft und Sanddornsaft

Die Haferflocken kurz mit der Milch aufkochen und 5 Minuten ziehen lassen. Den Apfel waschen, abtrocknen und raspeln. Mit Zitronen- und Sanddornsaft vermischen und genießen.

Kartoffelgratin aus der Vollwertküche

3 gekochte Kartoffeln, je 1 Prise Kräutersalz, Kümmel, Majoran und frisch gemahlener Pfeffer, Hefeflocken, frisch geriebene Muskatnuss, 1 kleine Möhre, 50 g Sellerieknolle, 1/2 kleine Zwiebel, 4 Esslöffel Sauerrahm, 1 Teelöffel geriebener Parmesan

Die Kartoffel schälen, in Scheiben schneiden und mit den Gewürzen bestreuen. Die Möhre, das Selleriestück und die Zwiebel schälen und über die Kartoffelscheiben raspeln, das Gemüse unterheben. Die Mischung in eine gefettete Auflaufform geben. Den Backofen auf 180° vorheizen. Den Sauerrahm mit dem Käse vermischen, über die Kartoffeln gießen und den Gratin im Backofen in etwa 30 Minuten garen.

Lammkoteletts in Zitronenbutter

2 Lammkoteletts (etwa 150 g), 1 Esslöffel Zitronensaft, je 1 Prise Meersalz und frisch gemahlener Pfeffer, 1 Teelöffel Öl, 1/2 kleine Zwiebel, 1 Teelöffel Butter, 1 Teelöffel frisch gehackte Petersilie

Die Koteletts mit 1/2 Esslöffel Zitronensaft einreiben, mit dem Salz und dem Pfeffer würzen, mit etwas Öl bestreichen und etwa 10 Minuten ziehen lassen. Die Zwiebel schälen, feinwürfeln und in der Butter bei schwacher Hitze dünsten, ohne sie zu bräunen. Dann den restlichen Zitronensaft und die gehackte Petersilie zufügen. Die Koteletts etwa 5 Minuten von jeder Seite grillen, auf einen vorgewärmten Teller geben und die Zitronenbutter darüberträufeln.

 

Quelle: Richtig essen nach dem Fasten, Dr. Hellmuth Lützner, Helmut Million

 

Heilende Gedanken

Man kann die Fastenzeit auch als Reinigungszeit für die Gedanken nützen. Da, wo Köper, Seele und Geist als Einheit begriffen werden, sind gute Gedanken das Fundament eines geglückten Lebens. Mediziner und Theologe Thomas Beck (67) zeigt auf, wie die Stille beim Fasten helfen und heilen kann. Von Katharina Messner

Am Anfang ist der Gedanke. Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Achte auf deine Gedanken, den sie werden Worte. Achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen. Achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten. Achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter. Achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal."

Bis zum Schicksal wollen wir jetzt hier nicht vordringen. Bleiben wir bei den Gedanken. So wie ein gutes Haus nur auf einem stabilen Fundament errichtet werden kann, braucht es auch gute Gedanken, auf denen wir unser Leben aufbauen. Das hier soll nicht der x-te Artikel über positives Denken werden. Ändern wir die Blickrichtung. Es ist Fastenzeit. Verzichten wir auf negative Gedanken! Nur da, wo diese zurückgedrängt werden, haben die positiven, die heilenden Platz.

Das Nervensystem eines Erwachsenen besteht aus rund 90 Milliarden Nervenzellen, die durch Schaltstellen (Synapsen) miteinander verbunden sind. Nobelpreisträger Eric Kandel wies nach, dass alle unsere Gedanken in Form von synaptischen Verbindungen in unserem Gehirn abgespeichert werden. Täglich entstehen neue Synapsen, und andererseits werden nicht mehr benötigte abgebaut. Das ist die Plastizität des Gehirns. Je öfter wir dasselbe denken, desto mehr verfestigt sich dieser Gedanke. Wenn wir also immer auf derselben negativen Denkspirale unterwegs sind, gewinnt diese immer mehr an Macht und Stärke. Nach dem langen Winter und den vielen schlechten Nachrichten dürften diese Synapsen schon tiefe Spuren in den Menschen hinterlassen haben. Wie kommen wir wieder aus dieser Spirale? Am besten, indem wir unsere negativen Gedanken aushungern.

DDr. Matthias Beck (67), Mediziner, Pharmazeut und Theologe (u.a. Mitglied der Bioethikkommission und der Päpstlichen Akademie für das Leben) emeritierter Hochschulprofessor für Moraltheologie und seit 2022 als Pfarrer Matthias in der Kirche St. Josef zu Margareten in Wien tätig, über die Gefahr negativer Gedanken: " Schon Thomas von Aquin sagte, dass wir zu viel über die leiblichen Sünden reden, wo doch die geistigen viel mehr schaden können."

Eine Aussage, die bis heute gültig ist, verbindet man doch das Fasten in erster Linie mit Nahrungsverzicht und Gewichtsabnahme. Die Fastenzeit auch als Reinigungszeit für die Gedanken (etwa Einschränkung von Social Media etc.) folgt erst an zweiter Stelle. Wie aber könnte der Verzicht auf negative Gedanken funktionieren?

Matthias Beck: "Die Stille ist dabei eine große Hilfe. So wie wir dreimal am Tag essen, sollten wir auch dreimal am Tag fünf Minuten schweigen und über das eigene Verhalten nachdenken. Etwa: Wie schaut es bei mir mit dem Neid aus? Schon die Redewendung "von Neid zerfressen sein" zeigt, dass wir durch solche Gedanken selbst körperlichen Schaden nehmen können. Auch tut es uns nicht gut, wenn wir schlecht über andere sprechen. Wer stolz und hochmütig ist, schaut auf andere herab. Das Sprichwort sagt: "Hochmut kommt vor dem Fall." Aber je höher das Ross, desto tiefer der Fall, seelisch und körperlich."

Der Arzt Matthias Beck weiß, wovon er spricht. Seine Dissertation in Theologie enthielt unter anderem das Thema "Das Leib-Seele-Problem in der psychosomatischen Medizin".

Die Zusammenhänge zwischen Körper und Geist sind altbekannt. Das "Broken-Heart-Syndrom" zum Beispiel, wenn das Herz vor Schmerz nach Trauer oder Verlust tatsächlich gebrochen scheint und mit Rhythmusstörungen bis hin zu infarktähnlichen Symptomen reagiert. Oder Angst, die dazu führt, dass die Nebennieren Adrenalin ausschütten, wodurch über das vegetative Nervensystem der Magen-Darm-Trakt irritiert wird, was z.B. zu Verdauungsstörungen führen kann. 

Umgekehrt führen gute Gedanken zu mehr Glück und Ausgeglichenheit, zu besserem Schlaf und Allgemeinbefinden. Zorn, Streit, Unzufriedenheit haben in unserer grantigen Zeit Hochsaison. "Gegen die ständige Unzufriedenheit hilft Dankbarkeit für all das Gute, das mir zu Verfügung steht", rät Beck. 

Die täglichen Minuten der Stille oder des Gebetes (man könnte dies natürlich über die Fastenzeit hinaus weiter beibehalten) sind eine Reinigungszeit für die Gedanken.

"Die Stille hilft uns, das Leben immer wieder in Ordnung zu bringen. Gesundes Leben ist Ordnung. Nehmen wir etwa die Krebszellen, die scheren aus der Ordnung aus, sie gehen in die Zerstreutheit. Eine Therapie muss mehr bekämpfen als nur die körperlichen Symptome. Man muss sich begleitend auch offen mit der Sinnfrage auseinandersetzen, um auch seelisch zu gesunden."

Dass diese täglichen Gedankenübungen den gewünschten Erfolg bringen, dabei hilft die Plastizität des Gehirns. Mögen die Synapsen der negativen Gedanken Platz für die guten, die heilenden machen und viele andere in unserer Umgebung anstecken. 

Kamillenfestiger für blondes Haar

2 Handvoll Kamillenblüten, 1/2 l Wasser, 1 Kaffeelöffel reiner Bienenhonig

Zubereitung:

Übergießen Sie die Kamillenblüten mit dem kochend heißen Wasser und lassen Sie den Absud 20 Minuten lang bei bedecktem Topf schwach sieden. Den Kräuterabsud durch ein Küchensieb seihen und dabei die Kräuter gut ausdrücken. Mit dieser goldgelben Flüssigkeit können Sie eine schöne Glanzspülung machen. Wenn Sie das Haar festigen wollen, geben Sie den Bienenhonig dazu, wobei sich allerdings der Kamillenabsud etwas dunkler färben wird.

Die Kamillenblüten nehmen beim Sieden sehr viel Wasser auf. Es ist jedoch darauf zu achten, dass nach dem Sieden ein Viertelliter Flüssigkeit zur Weiterverarbeitung übrigbleibt. Wenn weniger Flüssigkeit gewonnen wird, nimmt man auch vom Bienenhonig etwas weniger als die angegebene Menge

Anwendung und Wirkung:

Die klassische Glanzspülung für blondes Haar gibt leuchtende Akzente, griffigen Halt und gute Frisierbarkeit. Regelmäßig angewendet, pflegt sie das Haar und die Kopfhaut, verbessert die Haarstruktur und hellt das Haar auf natürliche Weise leicht auf.

Kamillenblüten sind auch bei entzündungsbereiter Kopfhaut und gegen Schuppen zu empfehlen, doch sollte man die guten Wirkstoffe der Kamille nicht in zu heißem Wasser verwenden, was allerdings für eine gute Farbgebung notwendig wäre.

Quelle: Natürlich schön, Stephanie Faber

 

 

"Sei wie die Blume,

dreh dein Gesicht

zur Sonne."

 

Khalil Gibran