Frühlingsimpulse

Pflanzen

 

Die Natur kennt Wege, 

alles zu heilen -

vor allem Stress- und Erschöpfungszustände.

Sie glauben gar nicht,

welch innere Stärke Ihnen

ein Baum,

ein bunter Blumenstrauß

oder eine Topfpflanze

verleihen kann.

 

Paul Wilson, Das neue kleine Buch der Ruhe

Brennnessel in der Hildegard-Heilkunde

Speziell die zarten Schösslinge der Brennnessel werden bei Hildegard verwendet. Richtig zubereitet, vertreiben sie Frühjahrsmüdigkeit und Magenprobleme und fördern die Durchblutung.

"Die Brennnessel ist in ihrer Art sehr warm. In keiner Weise nützt es, dass sie roh gegessen wird, wegen ihrer Rauheit. Aber wenn sie frisch aus der Erde sprießt, ist sie gekocht nützlich für die Speisen des Menschen, weil sie den Magen reinigt und den Schleim aus ihm wegnimmt."

Verwendeter Pflanzenteil/Ernte Brennnesselkraut /nur frisches von April bis Mai

Indikation Magenverstimmung/-verschleimung, Frühjahrskur

Anwendung: Zubereitung wie Spinat: Zarte Schösslinge kurz blanchieren, klein schneiden oder pürieren, in Butter dünsten und mit süßer Sahne, Salz und Bertram abschmecken. Als Tee 1 Teelöffel getrocknetes und grob gepulvertes oder frisches, kleingeschnittenes Kraut mit heißem Wasser überbrühen und 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Mehrmals täglich 1 Tasse zubereiten.

 

Indikation Vergesslichkeit, Konzentrationsschwäche

Anwendung: Frisches Kraut zu feinem Pflanzenbrei zerstoßen, mit Olivenöl mischen und vor dem Schlafengehen einige Tropfen auf Brust und Schläfe reiben

Tipp! Bei der Einnahme von Brennnesseln sollten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr -keine koffeinhaltigen oder alkoholischen Getränke - achten!

Wichtig! Keine älteren Brennnesselpflanzen verwenden, da deren höherer Gehalt einiger Inhaltsstoffe Nieren und Magen reizen kann.

Quelle: Heilen und kochen mit Hildegard von Bingen, Petra Hirscher

 

Das phlegmatische Temperament

Ernährungsrichtlinien

Während der Frühlingszeit vollzieht sich in der Natur die befreiende Auflösung der winterlichen Starre. Das wässrige Element zaubert einen frisch duftenden, feuchten Erdgeruch hervor. Von der Frühlingssonne erwärmt, schmelzen allmählich die letzten Schneeflecken und Eiszapfen dahin. Ein Glucksen, Rieseln und Rinnen durchströmt das Erdreich, und der neue "Lebensfluss" erweckt junges Grün auf Bäumen, Wiesen und Feldern.

Kühe freuen sich an dem ersten saftigen Frühlingsgras. Sie genießen die sprießende Vegetation ihrer Art gemäß. Gibt es etwas Geruhsameres als eine friedlich weidende Kuhherde und ihr gemächliches Kauen und Widerkäuen im Schatten der Bäume? Sie gibt sich voll und ganz dem Verdauungsprozess hin.

Die Vorstellung eines typisch phlegmatischen Menschen lässt ein ähnliches Bild entstehen: dösend in einem Schaukel-Lehnstuhl, gemütlich eine Pfeife rauchend oder Zeitung lesend, während ein feiner Duft von Kaffee und süßem Kuchen den Raum erfüllt. Er liebt Zufriedenheit und isst und verdaut mit Wohlbehagen. "Phlegma" stammt aus dem Griechischen und bedeutet "Schleim-Wasser". Beim Phlegmatiker herrscht die Lebensorganisation vor, und diese regelt die inneren Flüssigkeitsvorgänge. Die Repräsentanten des wässrigen Elementes beim Menschen sind das Drüsen- und Lymphsystem, "Lympha" (lat.) bedeutet "Feuchte, Wasser". Die Lymphflüssigkeit ist nicht - wie das Blut - in Adern gefasst, sondern sie durchdringt, durchflutet und durchfeuchtet wie ein Lebensstrom den ganzen Organismus.

Die Lymphe ist vergleichbar der flächenhaften Strömung des Grundwasser draußen in der Natur. Dieses fließt unterirdisch durch Spalten und Risse im Erdreich, nicht wie das Wasser von Bächen und Flüssen, sichtbar, in schön geordneten Bahnen. Das Grundwasser hat die gleiche Funktion für die Pflanzenwelt wie die Lymphe für den menschlichen Organismus. Beide bilden die Grundlage für das Wachstum und die Ernährung. Das Blut ist Träger von Geist- und Seelenkräften; die Lymphe - mit ihrem allgemeinen Fluten und Strömen - ist Trägerin des Lebens und bewirkt beim Menschen eher ein "gemütliches Pflanzendasein" als ein bewusstes, tatkräftiges Wirken.

Wo das Wasser vorherrscht, wird alles rund, weich und plastisch. Dementsprechend ist das Gewebe des Phlegmatikers schlaff, die Hände feucht und "schwammig", und es besteht bei ihm die Tendenz zur Fettleibigkeit. Er fühlt sich aber in seiner "Rundlichkeit" behaglich und wohl. Er ist ein ruhiger Beobachter und amüsiert sich über die Hetze und den Stress seiner Mitmenschen; er fühlt sich dadurch keineswegs zur Betätigung veranlasst. Für den Phlegmatiker sind Freunde wichtig, denn durch die verschiedensten Interessen anderer Menschen besteht die Möglichkeit, ihn ein wenig aus seiner Lethargie herauszulocken. Der Phlegmatiker wirkt innerhalb einer Gemeinschaft meistens harmonisierend, und seine Gemütsruhe trägt viel bei zu einer guten Atmosphäre. 

Die "Edelsteine" des Phlegmatikers sind: Gleichmut, Gelassenheit, die Fähigkeit das Leben zu genießen, Ausdauer, Realismus. Er ist treu, wahrhaftig, ruhig, zurückhaltend, gemütvoll, ordnungsliebend und hat ein gutes Gedächtnis.

Der Phlegmatiker würde am liebsten immer Brei, Creme, Pudding, Torte, Kakao, Banane u.ä. essen. Dies alles muss kaum gekaut werden und kommt seiner Bequemlichkeit entgegen. 

Man kann das Interesse am Kauen und Schmecken wecken durch Gewürze wie: Curry, Rosmarin, Salbei, Senf, Basilikum etc. - Gewürze dienen zur Anregung der Verdauungssäfte.

Das Frühstück des Phlegmatikers sollte nicht zu reichhaltig sein, da ihn sonst das behagliche Verdauen beim Lernen und Arbeiten behindert. Ein Haferbrei mit Brennnesselpulver oder Letzteres auf ein Brot gestreut, werden ihm behilflich sein, den Tag aktiv zu beginnen. Hafer ist bekannt als "feuriges Getreide", sein Eisengehalt ist hoch, und er ist ein geschätztes Mittel bei Diabetes.

Schwerverdauliche Speisen wie - Bohnen, Erbsen, Linsen, Eier und Käse - sollten mit Maß genossen werden. Eiweißreiche Nahrung fördert die Trägheit des Organismus. 

Sauermilchprodukte sind leichter verdaulich als solche aus Vollmilch. 

Das Verdauungsklima des Phlegmatikers ist feucht-kalt. Die warmen Getreide, wie Hirse und Gerste, werden ihm deshalb gut tun. Auch Dinkel und Grünkern zeichnen sich aus durch eine harmonisierende und aufbauende Wirkung auf den Stoffwechsel.

Rohes Wurzelgemüse wirkt stimulierend auf die Kopfkräfte. "Zuviel des Guten" (Rohkost und ganzes Getreide) überfordert aber die Verdauungskräfte; ein gutes Mittelweg ist angesagt.

In auffallender Weise entspricht der Reis dem phlegmatischen Temperament. Er zeichnet sich durch seine gute Verdaulichkeit aus. Er sollte aber immer gewürzt werden.

Die Zwiebel und der Knoblauch sind ebenfalls zu empfehlen.

Quelle: Das vier Temperamente Kochbuch, Emma Graf 

Rezepte für das phlegmatische Temperament

Frühlings-Spinat

Zutaten: 1 kg  Frühlings-Spinat, 30 g Butter oder 3 EL Olivenöl, 1 kleine Zwiebel, fein gehackt, 1-2 Knoblauchzehen, durchgepresst, 1 EL getrocknete Rosmarinnadeln fein gerieben oder gemahlen, 150 g Sauerrahm, 2 EL Mandelstifte geröstet

Zubereitung: Spinat gut waschen und in wenig Wasser 2 Minuten blanchieren. Butter oder Öl erwärmen, Zwiebel und Knoblauch leicht andünsten, Spinat zugeben und mitdünsten, gut würzen, Sauerrahm zugeben und mit den gerösteten Mandelstiften bestreuen.

Erdbeer-Coupe

Zutaten: 700 g Erdbeeren, 2 EL Honig, 200 ml Schlagrahm, 4 EL Sauerrahm, 4 EL Ahornsirup, 1/2 - 1 TL Vanillepulver, echt

Zubereitung: Erdbeeren waschen und in Scheiben schneiden, mit Honig mischen (Honig hebt den Erdbeergeschmack); Ca 1/4 Stunde ziehen lassen. Schlagrahm schlagen und mit Sauerrahm, Ahornsirup und Vanillepulver mischen und abwechselnd mit den Erdbeeren in Coupgläster füllen.

Quelle: Das vier Temperamente Kochbuch, Emma Graf

Giersch in der Kräuterheilkunde

Der Giersch zählte einst zu den meistverwendeten Wildgemüsearten. Heute kennen ihn vor allem Gärtner als hartnäckigen Gast mit weitverzweigtem Wurzelwerk. Wir empfehlen: Essen Sie das "Unkraut" einfach auf.

Wenn alles grünt und sprießt, dann streckt er seine Blätter ebenfalls bald einmal aus der Erde. Und so mancher Gartenprofi kennt das Gefühl: Der Giersch ist überall. Er fühlt sich unter Büschen und Hecken wohl, ist zwischen Phlox und Lilien daheim und findet sich generell eher dort wo es feucht ist. Sein langes Wurzelsystem ist dicht verzweigt - ist er am einen Ende weg, taucht er am nächsten wieder auf. Die gute Nachricht: Er ist essbar und sehr heilkräftig. In der Küche lässt er sich überall dort einsetzen, wo etwa Petersilie verwendet wird.

Hohle Stängel. Sein petersilienähnlicher Geruch ist auch ein untrügliches Erkennungszeichen. Ganz typisch sind weiters seine dreikantigen Blattstiele und die Anordnung der Blätter selbst: Die Achsen der Blätter teilen sich in drei Teile, und jeder dieser Teile trägt wiederum drei Blätter. Die Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden, die Stängel sind innen hohl. Giersch zählt zu den Doldenblütlern. Darum sollte man ihn zweifelsfrei erkennen, bevor er in den Kochtopf wandert, er hat ein paar weniger genießbare bis giftige Kollegen. Seine Heilkraft wurde immer schon sehr geschätzt. Er soll sogar Gicht vertreiben können, und gegen so manches Zipperlein helfen, wie einige seiner Volksnamen besagen.

So kennt man ihn auch als Gichtkraut, Zipperleinskraut, Geißfuß oder Dreiblatt. Bereits im Mittelalter wurde Giersch in Klostergärten studiert und angebaut. Und in Großbritannien ist das Kraut als "Herb Gerard" bekannt, ist es doch dem heiligen Gerhard gewidmet. Die jungen Blätter enthalten viel Vitamin C, Kalzium und Magnesium. Sie können zu Pesto verarbeitet werden, machen sich wunderbar als Salat oder in frischer Kräuterlimonade. Sehr gut ist Giersch auch für selbst gemachtes Kräutersalz geeignet: Dazu die Blätter trocknen (über dem Ofen oder im Heizraum), im Cutter oder in einer sauberen Kaffeemühle zerkleinern und mit Salz sowie zusätzlich je nach persönlicher Vorliebe mit getrockneten Brennnesselblättern und -samen, ein paar Lavendelblüten oder Thymian vermischen.

Giersch für die Butter

Von einem Bund Petersilie und gleichviel Giersch die Blätter abzupfen und fein hacken. 1 Bund Kresse und 1/2 Bund Schnittlauch ebenfalls schneiden. 250 g zimmertemperierte Butter flaumig rühren und mit den Kräutern vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken evtl. noch einen Spritzer Zitronensaft zufügen. Butter zu einer Rolle formen oder in ein Kaffeehäferl einfüllen und im Kühlschrank gut durchkühlen lassen. Passt gut aufs Brot oder zu kurzgebratenem Fleisch.

Quelle: Heimat Niederösterreich, Elisabeth Ruckser

Wenn die Stille sich nicht nur um uns breitet,

sondern es auch in uns still geworden ist,

dann ist das ein Augenblick größten Glücks.

Nichts stört mehr,

keine Gedanken wollen uns von uns wegbringen.

Wir sind bei uns, wir sind eins mit uns

und eins mit allem, was ist.

Schweigen ist etwas Kostbares und zugleich Zartes.

Wir spüren, dass wir es nicht besitzen können.

Wir können die Stille nur mit zarten Händen berühren.

Sobald wir sie festhalten wollen,

entschwindet sie wieder.

Aber solange sie da ist,

ahnen wir etwas vom Geheimnis des Seins,

vom Geheimnis des Lebens.

Quelle: Das Glück der Stille, Anselm Grün

Impulse zum Frühling

  • Geh spazieren, und achte auf alle Zeichen neuerwachenden Lebens: Knospen, Keimlinge, junges Gras etc.
  • Säe Kräuter in einen Topf und stelle ihn auf deine Fensterbank
  • Geh auf Flohmärkte und schaff dir neue Gartenmöbel für einen Balkon oder deine Veranda an
  • Stell deine Möbel um, entferne den einen oder anderen Teppich, leg dir neue Pflanzen zu und verpass der Decke einen neuen Anstrich. Wie wär`s mit Rosa?
  • Veranstalte eine Teeparty im Freien. Serviere Kräutertee, und freu dich daran, wie es um dich grünt und blüht
  • Feiere den ersten Mai. Zieh dir etwas Grünes an und schmück einen kleinen Baum mit bunten Bändern
  • Schreib ein Ziel, das du in nächster Zeit verwirklichen willst, auf einen kleinen Zettel, gib einen Sonnenblumenkern in einen Topf Erde, und leg den Zettel dazu. Stell dir jedes mal, wenn du deinem Pflänzchen Wasser gibst, vor, wie dein Traum langsam Wirklichkeit wird, oder überleg dir, welche Schritte du als nächstes unternehmen könntest. Mit der Zeit wird aus dem kleinen Kern eine große Pflanze. Stell dir vor, dass auch die Verwirklichung deines Zieles immer näher rückt. Wenn die Sonnenblume reif ist, kannst du die Kerne lösen und draußen an einem schönen Plätzchen verstreuen. Auf der symbolischen Ebene sind das die Samen für neue Pläne, auf der physischen Ebene sind sie ein Teil des natürlichen Kreislaufs.

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Quelle: Tu dir gut! Das Wohlfühlbuch für Frauen, Jennifer Louden