Jede Arbeit dient anderen Menschen.
Der Busfahrer, der pünktlich abfährt und sicher den Bus steuert, dient den Menschen.
Auch wenn er die Passagiere nicht kennt, so sorgt er sich doch darum, dass sie rechtzeitig ans Ziel kommen.
Nicht nur die Krankenschwester und der Arzt, nicht nur der Seelsorger und der Therapeut dienen den Menschen. Bei ihnen spürt man, dass ihre Arbeit den Sinn hat, Menschen zu helfen, sie zu heilen und aufzurichten.
Doch auch jeder, der seine Arbeit gut verrichtet, dient damit den Menschen.
Wir alle leben vom Dienst anderer. Dass sich ein anderer freut über die Zuverlässigkeit meiner Arbeit, ist mir Motivation genug, sorgfältig zu arbeiten.
Anselm Grün, "Das Buch der Lebenskunst"
Hildegardrezepte: Zwiebel-Bärlauch-Quiche und das süße Gundermännlein
Zwiebel-Bärlauch Quiche für 2 Personen
Teig
200 g Dinkel Vollkorn gemahlen, 1 Ei, 1 TL Bio-Weinstein-Backpulver, 80 g Butter, 1/2 TL Vollmeersalz
Füllung
3 große rote Zwiebeln, 1 EL Öl, 5 EL Schlagobers, 150 ml Milch, 2 Eier, 1/2 Handvoll Bärlauch, etwas Kräutersalz und Muskat
4 EL geraspelter Käse zum Überbacken, Fett für die Form
Zubereitung
Die Teigzutaten zu einem Mürbteig verkneten und 30 Min. kühlen. Für die Füllung die 3 Zwiebeln kleinschneiden. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln goldbraun dünsten und mit Kräutersalz würzen. Unter Rühren ca. 1 Min. weiterdünsten. Bärlauch hinzugeben. Den Backofen auf 180 ° vorheizen.
Für die Füllung Milch, Schlag, Eier und Muskat mit Kräutersalz verrühren. Form einfetten, den Teig etwas größer als die Form ausrollen um einen kleinen Rand formen zu können. Die Bärlauch-Zwiebelmischung darauf verteilen. Die Füllungsmilch daraufgießen und die Quiche mit dem Käse bestreuen. bei 180 ° Umluft ca. 25 Min. goldgelb backen.
Rezept von Agnes Ptok
Das süße Gundermännlein
Zutaten
Für den Boden: 200 g Mürbteigkekse (z.B. Bio-Butterkekse), 100 g Butter
Für den Belag: 200 g Vanillejoghurt, 200 g Frischkäse, 6 EL Zitronensaft, 125 g Zucker, 50 g Gundelrebe (Blätter und Blüten), 200 g Schlagobers, 100 ml Milch, 6 Blatt Gelatine oder Agar-Agar
Zubereitung
Arbeitszeit: ca. 30 Min
Die Kekse zerkrümeln und mit der Butter vermischt als Boden in eine runde Springform drücken. Den Schlag steif schlagen. Die eingeweichte und ausgedrückte Gelatine in der erwärmten Milch auflösen. Die Blätter der Gundelrebe klein hacken, die Blüten möglichst nicht.
Gundelrebe mit Joghurt, Frischkäse, Zitronensaft, Zucker und der Milch mit der Gelatine mischen. Den Schlag unterheben und alles auf dem Keksboden verteilen. Dann wird der Kuchen in den Kühlschrank gestellt, bis er schnittfest ist.
HP Daniela Dumann, Berlin
Erklärung wechselseitiger Abhängigkeit - Declaration ob Interdependence/Teil 1
Dies wissen wir
Wir sind die Erde durch die Pflanzen und Tiere, die uns ernähren.
Wir sind der Regen und die Ozeane, die durch unsere Adern fließen.
Wir sind der Atem der Wälder, des Landes und der Pflanzen des Meeres.
Wir sind die menschlichen Tiere, verwandt mit allem anderen Leben als Nachkommen der ersten Zelle.
Wir teilen mit dieser Verwandtschaft eine gemeinsame Geschichte, die in unseren Genen geschrieben steht.
Wir teilen eine gemeinsame Gegenwart, gefüllt mit Ungewissheit.
Und wir teilen eine gemeinsame Zukunft, die bis jetzt noch nicht erzählt ist.
Wir Menschen sind nur eine von dreißig Millionen Arten, die die dünne Schicht des Lebens weben, welche die Welt umhüllt.
Die Stabilität der Gemeinschaften von Lebewesen ist von dieser Vielfalt abhängig.
Als Teil des Netzwerkes der Gemeinschaften sind wir miteinander verbunden - wir verwenden, reinigen, teilen und erneuern die grundlegenden Elemente des Lebens.
Die Stabilität der Gemeinschaften lebender Wesen ist auf ihre Vielfalt angewiesen.
Unsere Heimat, der Planet Erde, ist nicht endlos; alles Leben teilt seine Ressourcen und die Energie der Sonne, und daher gibt es Grenzen des Wachstums.
Zum ersten Mal nun haben wir diese Grenzen berührt.
Wenn wir die Luft, das Wasser, den Boden und die Vielfalt des Lebens vergeuden, dann stehlen wir von der endlosen Zukunft, um der flüchtigen Gegenwart zu dienen.
Wir können diese Zusammenhänge verleugnen, aber wir können sie nicht ändern.
David Suzuki, www.davidsuzuki.org
Naturheilkunde: Giersch
Wenn alles grünt und sprießt, dann streckt er seine Blätter ebenfalls bald einmal aus der Erde. Und so mancher Gartenprofi kennt das Gefühl: Der Giersch ist überall. Er fühlt sich unter Büschen und Hecken wohl, ist zwischen Blumen daheim und findet sich generell eher dort, wo es feucht ist. Er ist essbar und sehr heilkräftig.
Sein petersilienähnlicher Geruch ist auch ein untrügliches Erkennungszeichen. Ganz typisch sind auch seine dreikantigen Blattstiele und die Anordnung der Blätter selbst. Die Achsen der Blätter teilen sich in drei Teile, und jeder dieser Teile trägt wiederum drei Blätter. Die Pflanze kann bis zu einem Meter hoch werden. Die Stängel sind innen hohl.
Bei folgenden Krankheiten bzw. Beschwerden kann der Giersch lt. Volksmedizin angewendet werden: Bei einer Blasenentzündung, Durchfall, Hämorrhoiden, Husten, Insektenstichen, Ischias, Hautverletzungen, Krampfadern, Verstopfung, Gicht, Arthrose und Rheuma.
Kräuterbutter
Von einem Bund Petersilie und gleichviel Giersch die Blätter abzupfen und fein hacken. 1 Bund Kresse und 1/2 Bund Schnittlauch (oder Bärlauch) ebenfalls fein schneiden. 250 g zimmerwarme Butter flaumig rühren und mit den Kräutern vermischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken evtl. noch einen Spritzer Zitronensaft zufügen. Butter zu einer Rolle formen und im Kühlschrank gut durchkühlen lassen. Passt gut aufs Brot oder zu kurzgebratenem Fleisch.
Adressen für sinnvolle, sozial verträglich und umweltfreundliche Einkäufe:
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Jungbrunnen Bitterstoffe
Bitterstoffe stärken das gesamte Verdauungssystem und sind im Frühling überall zu finden. Sie reinigen von innen und können sogar den Hunger auf Süßes bekämpfen.
Noch vor hundert Jahren schmeckten Gemüse ganz anders als heute: Gurken waren bekannt für ihre herb-bittere Note. Viele Blattsalate waren spürbar bitter, auch Kohlsprossen und Karfiol galten als bitteres Gemüse, ebenso Spinat und Spargel. Um die Speisen wohlschmeckender zu machen wurde das Bittere aus dem Gemüse herausgezüchtet. Unserer Gesundheit tut diese Entwicklung nicht wirklich gut. Magen, Leber, Gallenblase und Bauchspeicheldrüse werden durch Bitteres gestärkt und mit Energie versorgt, die Verdauungssäfte kommen in Schwung.
Eine Tasse bitterer Tee vor dem Essen dämpft den Heißhunger auf Süßes, denn Bitterstoffe wirken wie eine Essbremse. Die Lust auf immer mehr wird damit unterbrochen, das Gefühl der Sattheit stellt sich schneller ein und man isst weniger. Diesen Effekt kennen alle, die gerne Bitterschokolade essen: Schon ein kleines Stück ist genug, während man bei süßer Milchschokolade nicht aufhören kann.
Fast alle Wildkräuter sind reich an Bitterstoffen. Im Frühjahr kann man die junge Energie der Frühlingskräuter für sich nutzen, um nach den Wintermonaten den Körper mit neuer Kraft zu versorgen. Und fast alle Kräuter, die im Frühling auf der Wiese wachsen, sind entschlackend und anregend: Löwenzahn, Brennnessel, Gänseblümchen, Gundelrebe z.B.
Es zahlt sich aus hin und wieder ein paar Kräuter unter den Salat zu mischen oder sich einen Kräutertee zu brühen.
Akelei - eine Hildegardpflanze
Akelei oder Elfenblume
"Die Akelei ist kalt und ein Mensch, in dem Skrofeln (Drüsen) zu wachsen beginnen, der esse oft rohre Akelei, und die Skrofeln nehmen ab. Aber wer auch viel Schleim auswirft, der beize Akelei in Honig und esse sie oft, und der Schleim nimmt ab und sie reinigt ihn so. Wer aber Fieber hat, der zerstoße Akelei und seihe ihren Saft durch ein Tuch und diesem Saft gebe er Wein bei und so trinke er oft und es wird ihm besser gehen." Hl. Hildegard v. Bingen
Volksglauben: Bereits in der Antike galt die zarte Blüte als Aphrodisiakum der Männer. Ein aus der Akelei bereiteter Trank galt als wirksam gegen die durch Zauberei bewirkte Impotenz. Auch in Fruchtbarkeitsritualen spielt die Pflanze eine Rolle, denn gegen die Unfruchtbarkeit sollte man sie ins Bettstroh legen. Die Samen der Pflanze waren Bestandteil vieler Hexensalben.
Anbau im Garten: Die Akelei ist eine mehrjährige, 30 bis 80 cm hohe Staude aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Sie trägt nickende, glockenartige, weißrosa bis blauviolette, gefüllte Blüten und hat gefiederte, blaugrüne Blätter. Die Blütezeit ist von April bis Juni. Wichtig: Die Akelei ist leicht giftig! Alle Wildarten der Akelei sind geschützt.
Im Garten braucht die Pflanze einen halbschattigen bis sonnigen Standort mit humusreichem, leicht feuchtem Boden. Die Vermehrung erfolgt durch Aussaat direkt nach der Samenreife im Sommer. Sie lässt sich auch im Topf ziehen.
Ernte und Aufbereitung: Man sammelt von Juni bis Oktober Blüten, Blätter und Samen und trocknet sie. Akeleisaft wird in Alkohol konserviert.
Inhaltsstoffe: Die Akelei enthält Blausäureglykosid, Linolsäure, Myristinsäure, Magnoflorin. Sie wirken schweißtreibend, krampflösend, harntreibend, appetitanregend und entzündungshemmend.
Gärtnern mit Hildegard von Bingen, Ursula Kopp